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Kirchentag-Radpilgern 2013
Dresden - Hamburg
Etappen
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Datum
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von
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nach
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Km
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Hm
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Karte
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21.04.13
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Treffen
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Dresden
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0 |
0
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22.04.13
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Dresden
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Lauchhammer
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61,3
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249
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23.04.13
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Lauchhammer
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Lübben
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87,7
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233
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24.04.13
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Lübben
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Berlin/
Schmöckwitz
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82,0
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119
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25.04.13
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Berlin/
Schmöckwitz
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Berlin/
Weissensee
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52,7
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87
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26.04.13
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Berlin/
Weissensee
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Zehdenick/
Burgwall
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89,9
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139
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27.04.13
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Zehdenick/
Burgwall
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Röbel Müritz
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84,8
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311
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28.04.13
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Röbel Müritz
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Parchim-Damm
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78,1
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302
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29.04.13
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Parchim-Damm
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Gadebusch
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73,6
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230
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30.04.13
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Gadebusch
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Geesthacht/
Marschacht
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92,5
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418
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01.05.13
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Geesthacht
Elbe
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Hamburg
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50,1
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107
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22.04. - 01.05.13
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Dresden
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Hamburg
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754,7
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2095 |
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Redaktion,,Freies Wort" in Suhl
Text für Samstag, 22.6.2013
Die Erfahrung des gemeinsamen Weges
vor meinem Wechsel in die Pfarrei Suhl war ich im Unstruttal tätig. In diesem Sommer sind es drei Jahre, dass eine Radfahrergruppe aus Berlin in Nordthüringen auf dem Unstrutradweg unterwegs war. Sie fragten bei mir an, ob ich für sie ein Quartier besorgen könnte. Ich emphal ihnen eine alte Mühle, die direkt an der Unstrut liegt und jetzt zu einer Begegnungsstätte ausgebaut worden war.
Ein paar Tage später rief mich die Leiterin der Gruppe an und sagte nur, dass dorl schon alle Plätze belegt seien.
Ein paar Tage später, traf ich auf der Post Herrn Meyer. Und ich wusste, dass seine Frau diese Herberge leitet. Wir kamen ins Gespräch. Als ich mich erfreut äußerte, dass die alte Mühle in diesem Jahr so gut von Radlern ausgebucht sei, meinte er nur: ,,es könnte besser laufen!"
Das konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Äuf meine Nachfrage, dass sie doch einer Berliner Gruppe absagen mussten, weil alles belegt sei, bekam.ich von ihm zu hören: ,,Berliner! - die kommen uns nicht mehr ins Haus! Die können noch nicht mal richtig feiern, die haben uns nach einer wüsten Feier die Bude vollgekotz!" Jetzt kannte ich den wahren Grund seiner Absage!
Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass dies eine kirchliche Gruppe sei, die in unserer Gemeinde zu Gast sein wird, lenkte er ein - und die Berliner konnten kommen. Als ich Herrn Meyer später wieder traf, äußerte er sich sehr positiv über "die Berliner".
Und diese Berliner Radfahrergruppe hatte mich in diesem Jahr eingeladen, mit ihnen von Dresden nach Hamburg Ende April mit den Rädern zu fahren. Unter dem Leitsatz: ,,Ökumene rollt!" radeln diese zwanzig begeisterten Radfahrer seit Jahren immer vom Ort des letzten Kirchentages in die Stadt des aktuellen Kirchentreffens.
Weil auf dem Elberadweg schon weitere Gruppen unterwegs waren, fuhren wir über den Spreewald, Berlin, Müritz, Schweriri bis Hamburg. Dort wurden wir mit weiteren Radfahrergruppen am Mittwoch, 1. Mai bei strahlenden'i Sonnenschein begrüßt.
Wenn man sein Ziel nach über 700 Km erreicht hat, sind alle Mühen und Strapazen schnell vergessen! Dann kann man über manches nur noch Lachen, was unterwegs Anlass zum Ärgern gab odei zu Verstimmungen in der Gruppe führte.
Da ich die Gruppe blsher nicht kannte, stellte ich mir schon die Frage: Wie werde ich aufgenommen; was erwartet man von einem katirolischen Pfarrer? Wie wird es sein, wenn Radler aus den alten und neuen Bundesländern gemeinsam auf dem Weg sind? Doch alle Befürchtungen waren umsonst. Weder die Herkunft - noch die Konfession spielten eine Rolle.
Sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt haben mich unterwegs die täglichen Impulse und Momente der Besinnung.
Auf dem Mauerradweg in Berlin kamen wir an der Stelle vorbei, an der am 5. Februar 1989 Chris Gueffroy im Alter von 20 Jahren erschossen wurde. Eine schlichte Stele erinnert heute an diesen sinnlosen Tod an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Nördlich von Berlin wurde eine Pause eingelegt am großen Konzentrationslager Ravensbrück. Am Denkmal für die vielen Frauen und Mädchen, die dort inhaftiert waren, haben wir innegehalten. Als wir gemeinsam das "Vater unser" für alle Opfer von Gewalt und Diktaturen gebetet haben, wurde deutlich, dass diese Zeiten nicht vergessen sind.
Auf unseren Rädern erlebten wir die aufbrechende Natur im Frühling. Der Gesang der Vögel zu früher Stunde und der Tanz balzender Kraniche an der Müritz werden mir unvergesslich bleiben.
Hamburg zeigte sich von seiner besten Seite: frohgelaunte Menschen, obwohl die S-Bahnen überfüllt waren. Man half einander, wo es nötig war. Sehr auffällig waren die vielen Jugendlichen, die als Helfer und Ansprechpartner in der Stadt waren. und über allem spürte man den guten Geist Gottes, der diesen Kirchentag 2013 so geprägt hat.
Diesen guten Geist wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer
Otto Stöber |
Bergedorfer Zeitung
Torster Germer, Berlin, Christiane Ritscher, Mannheim, Inga-Traphagen-Appel, St. Augustin, Simone Richter, Dresden, Dieter Hansch und Ulrich Leibiger aus Rheda-Wiedenbrück
Der nachstehende Artikel wurde in stark gekürzter Fassung
in der Bergedorfer Zeitung veröffentlicht:
Mit dem Rad zum Kirchentag pilgern
Curslack (mad). Bestes Wetter mit Sonnenschein und Rückenwind erwartete die etwa 100 Radler am 1. Mai in Curslack. Im Rieckweg vor St. Johannis zu Curslack trafen sich die Radpilger aus ganz Deutschland zur letzten Etappe der bundesweiten Pilgertour zum 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg.
Punkt 11.15 Uhr fiel mit Glockengeläut der Startschuss für die letzten 26 Kilometer bis in die Hamburger Innenstadt. Von der Motorrad-Polizei eskortiert fuhren die Pilger über den Curslacker Deich in Richtung Kaltehofe. Auf dem Jungfernstieg wurden alle Pilger um 14 Uhr begrüßt.
Viele Radpilger waren bereits seit Tagen mit „Sack und Pack“ unterwegs, haben mehrere Hundert Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Mit 18 Oberpfälzern und Niederbayern ist Franz Füller (66) vergangenen Freitag von Dresden aus gestartet. „Wir fahren immer von Kirchentag zu Kirchentag“, sagt der topfite 66-jährige aus Niederbayern. In fünf Tagen ist er mit seiner Gruppe 500 Kilometer geradelt.
Die sechs Mitglieder der Gruppe „Ökumene ins Rollen bringen“ kommen aus Dresden, Bonn, Berlin, Mannheim, Rheda Wiedenbrück und USA. Sie sind jedes Jahr zum Kirchentag gemeinsam mit dem Rad unterwegs und schätzen die gemeinsame Zeit in reizvollen Landschaften mit netten Menschen aus ganz Deutschland. Auf ihrem Weg von Dresden über Berlin, Schwerin und Geesthacht hatten sie in Röbel an der Müritz ein bewegendes Erlebnis. „Wir haben in einer alten Synagoge mit einem katholischen Priester einen ökumenischen Wortgottesdienst gehört“, sagt Christiane Ritscher (51).
Die Begegnung und der Austausch mit so vielen Menschen, auch unterschiedlicher Konfessionen, ist für sie und ihre Freunde das Spannende an diesen Radpilgertouren.
Organisiert wurde die „Große Radtour in die Innenstadt“ vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Gemeinsam mit den Kirchentagsorganisatoren und „Mobil ohne Auto“ will der ADFC zeigen, dass gerade bei Großveranstaltungen Fahrräder das Transportmittel der ersten Wahl sind. Deshalb gibt es vom ersten bis fünften Mai kostenfreie Kirchentagsleihräder, Abstellanlagen an den Hauptveranstaltungsorten, und ausgeschilderte Fahrradrouten durch die Innenstadt. Die zahlreichen Radevents wie Faltradwettbewerbe und Spaßräder ausprobieren sind für alle Kirchentagsteilnehmer spannend. Zum Abschluss des Kirchentages, am 4. Mai, gibt es eine Sternfahrt in familienfreundlichem Tempo zum Fahrrad-Gottesdienst am Fischmarkt in St. Pauli.
Andrea Madadi
für Bergedorfer Zeitung
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Kirchentagszeitung
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